Lipödeme werden in 4 verschiedene Lipödem Stadien unterteilt. Wobei das 4. Stadium als Lipolymphödem beschrieben wird. Um die Lipödem Stadien erkennen und unterscheiden zu können, werden sie anhand des Zustandes der Hautoberfläche, der Fettgewebsverhärtung, Schwellungen und optischen Veränderungen eingeteilt.
Zusätzlich zur Einteilung in Stadien werden bei einem Lipödem IV verschiedene Typen beschrieben. Hierbei liegen der Einteilung die betroffenen Körperareale zugrunde.
Ein Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung. Diese Erkrankung geht mit typischen Symptomen wie Schmerzen in den Beinen, Neigung zu Hämatomen (blauen Flecken), Wassereinlagerungen und unproportionaler Größenveränderung der Oberschenkel einher.
Besonders zu Beginn der Erkrankung und bei weniger stark ausgeprägter Symptomatik, wird Lipödem oft mit Übergewicht verwechselt und den Betroffen geraten Gewicht zu reduzieren.
Solltest du unsicher sein ob du an einem Lipödem leidest oder du ausschließlich Cellulite hast, kannst du ganz einfach zuhause den sogenannten “paradoxen Kneiftest” durchführen. Dieser Test ersetzt selbstverständlich nicht den Gang zu einem Arzt, der mit Hilfe weiterer Testverfahren die Diagnose Lipödem bestätigen kann oder ausschließt.
Welche Lipödem Stadien gibt es?
Lipödem Stadium 1
Die Hautoberfläche ist weitestgehend glatt mit gleichmäßig verdickter Unterhaut. Beginnende feinknotige Dellen, welche umgangssprachlich auch als Orangenhaut oder Cellulite bekannt sind.
Die Oberschenkel nehmen an Umfang zu. Kleine Knötchen können ertastet werden. Schmerzen können, müssen aber nicht zwingend, auftreten. Körperproportionen verändern sich.
Bei den meisten Betroffenen sind die Beine betroffen, aber auch die Arme können Anzeichen eines Lipödems aufweisen. Am Bauch oder Rücken angesammeltes Fett sind fast nie auf ein Lipödem zurückzuführen. Die Schwere der Symptomatik steht nicht immer im Zusammenhang mit der Stadieneinteilung. Betroffene im Stadium 1 können bereits deutliche Einschränkungen im Alltag haben, ohne dass die Krankheit optisch bereits Auffällig ist.
Lipödem Stadium 2
Die Hautoberfläche ist uneben, überwiegend wellenartig verändert mit knotenartigen Strukturen im verdickten Unterhautbereich (Matratzenphänomen). Der Umfang der Beine wird deutlich mehr und es treten Schmerzen auf. Das Spannungsgefühl nimmt aufgrund der Wassereinlagerungen zu. Das Lipödem breitet sich aus und deformiert die Knie. “Fettwülste” entstehen. Das Fettgewebe drückt im Stand die Beine auseinander.
Ein Lipödem ist fortschreitend. Die anfangs nur leichten Verdickungen der Beine formen sich mit den Jahren zu größeren Fettansammlungen. Dadurch verändern sich die Körperproportionen ungleichmäßig zueinander. Die typischen Symptome wie Schmerzen, Schwellungen und Druckempfindlichkeit nehmen langsam zu.
Lipödem Stadium 3
Es haben sich bereits große Hautlappen und -wülste gebildet. Die Haut fühlt sich hart an und das Lipödem ist bereits bis zu den Unterschenkeln gewandert. Die Bewegungsfreiheit ist massiv eingeschränkt. Bei Bewegung scheuert die Haut und es kommt zu Entzündungen.
Die Lipödem Stadien gehen schleichend ineinander über, dies kann Jahre dauern. “Schübe” oder eine schnelle Veränderung kann eintreten wenn die betroffenen Frauen hormonellen Schwankungen, etwa während der Pubertät, einer Schwangerschaft oder der Menopause ausgesetzt sind. Zudem begünstigen starke Gewichtsschwankungen das Fortschreiten der Erkrankung.
Lipödem Stadium 4
Das Lipo-Lymphödem, bei dem das Lymphsystem stark beschädigt ist, wird als Lipödem Stadium 4 bezeichnet. In diesem Fall sind die gesamten Arme und Beine inklusive Hände und Füße, Finger und Zehen von schmerzhaften Schwellungen betroffen. Die Bezeichnung wird nicht offiziell in den medizinischen Leitlinien anerkannt, da es sich um eine Kombination zweier Krankheitsbilder handelt. Betroffene leiden unter stark eingeschränkter Mobilität. Der Alltag lässt sich ohne fremde HIlfe meist nicht mehr bewältigen.
Der Unterschied zwischen Lipödem und Lymphödem
Lipödem und Lymphödem sind nicht dasselbe, auch wenn es zu ähnlichen Symptomen kommt. Bei einem Lymphödem ist der Lymphfluss beeinträchtigt, sodass es durch einen Rückstau zu einer Ansammlungen von Flüssigkeit im Gewebe kommt welche nicht abtransportiert werden kann.
Ein Lipödem wird hingegen als krankhafte Vermehrung von Fettgewebe definiert. Auch hierbei sammelt sich Wasser im Gewebe. Ein Lymphödem tritt asymmetrisch auf das bedeutet: es ist zum Beispiel ein Arm, ein Bein, oder eine Gesichtshälfte betroffen.
Zudem können im Unterschied zum Lipödem auch Schwellungen an den Händen und Füßen auftreten. Das Eindrücken der Haut mit einem Finger hinterläßt bei einem Lymphödem einen Abdruck bbzw. eine Delle. Bei einem Lipödem passiert dies nicht.
Welche Lipödem Typen gibt es?
Eine Lipödem Erkrankung kann aufgrund der Lokalisation der betroffen Areale in Typen eingeteilt werden.
- Typ I : Vermehrte Fetteinlagerungen an Gesäß und Hüfte.
- Typ II: Fettansammlungen reichen bis zu den Knien, Fettlappen an der Knieinnenseite.
- Typ III: Dieser Typ betrifft den gesamten Unterkörper, die fettansammlungen enden aber am Knöchel.
- Typ IV:Arme und Beine sind betroffen Füße und Hände bleiben ausgespart.
Lipödem Ratgeber und Hilfe
Wenn bei Betroffenen die Diagnose Lipödem gestellt wird, kann es sein dass eine große Last von ihnen abfällt. Viele Patientinnen haben bereits einen jahrelangen Leidensweg hinter sich. Auch wenn ein Lipödem nicht heilbar ist, gibt es viele Möglichkeiten wie du mit dieser Erkrankung ein leichtes und aktives Leben führen kannst.
Wenn du wissen möchtest, wie man im Anfangsstadium dem Lipödem mit der richtigen Ernährung und Bewegung im Alltag frühzeitig entgegenwirken kann, dann schau dir unbedingt meinem Lipödem-Ratgeber an!
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